Unser letzter DIXI(Stand der Dinge im September 2022 siehe ganz unten!)Aufnahme bei der Abholung am 1. Juli 2021 Mit der Anschaffung dieses DIXIs beende ich meine aktive Schraubertätigkeit. Einen Nachfolger habe ich aber auch! Hier die Geschichte des DIXI mit der Steuerbefreiung für die ganze Laufzeit des Wagens
Die erste Begegnung
Im Attendorner Heimatmuseum 1986
Während eines Urlaubsausflugs im Sommer 1986 ins Sauerland besuchten wir das Heimatmuseum in Attendorn. Dort stand zu unserer großen Überraschung ein DIXI DA 1 Phaeton - so wie wir ihn auch haben. Auf einer Hinweistafel war zu lesen, dass dieser Wagen eine Leihgabe eines Attendorner Bürgers ist. Da es damals mit dem Datenschutz noch nicht so genau war, bekam ich vom Museum die Adresse des Besitzers. Mit diesem nahm ich dann schriftlich Kontakt auf um die Fahrgestellnummer zu erfahren. Nachdem ich gar nicht mehr mit einer Antwort rechnete – bekam ich im Frühjahr 1987 ein nettes Schreiben, worin ich auch erfuhr, dass der Wagen in den 50er Jahren auch in Düsseldorf als „Studentenfahrzeug“ benutzt wurde. Von da an hatte ich den Wagen in mein Herz geschlossen. Im Laufe der Jahre fand weiterer Schriftwechsel statt, aber zu einer persönlichen Begegnung mit dem Besitzer und seiner Familie kam es leider nicht. Das änderte sich, als ich bei einer Geburtstagsfeier zufällig eine Tochter der Familie kennenlernte. Von ihr erfuhr ich, dass der Wagen in einer Halle eingelagert sei und seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt wurde. Gerne wollte ich den DIXI einmal wiedersehen, jedoch verschiedene Umstände verhinderten dieses immer wieder. Den Kontakt behielt ich jedoch weiterhin. Im Frühjahr 2021 bekam ich die traurige Nachricht, dass der Besitzer verstorben war und die Familie klären wollte, was mit dem DIXI geschehen soll, zumal die Halle freigeräumt werden musste. Am 1. Juli 2021 war es dann soweit: Mit Sohn Tobias fuhr ich dann nach Attendorn, um endlich den DIXI einmal wieder zu sehen. Wir wurden von der Tochter der Familie erwartet, die uns dann den Dixi zeigte, den wir allein in aller Ruhe anschauen sollten. Dieser stand hoch gebockt in einer Ecke. Der erste Eindruck war jedoch nicht so berauschend. Eine hydraulische Bremsanlage war montiert, die Instrumente beschädigt, das Lenkrad lose, verschiedene Felgen und das Verdeck bestand aus einer Zeltplane. Sohn Tobias winkte ab, denn schlussendlich musste er sich mit dem Wagen restaurationsmässig beschäftigen.
Standplatz seit 35 Jahren
So sahen wir uns nach 35 Jahren wieder
Inzwischen kam die Tochter wieder und brachte uns ein Album zum Anschauen. Dieses wurde uns auch freundlicherweise leihweise überlassen. Dieses ist voll von schönen Geschichten, Erinnerungen, Fotos, Reparaturbelegen, Quittungen, TÜV Berichte usw. Der verstorbene Besitzer hatte es in den letzten Jahren zusammengestellt. Dabei entdeckte ich auch eine Kfz.-Steuerkarte, mit der dieser DIXI mit einer einmaligen Bezahlung für die gesamte zukünftige Benutzung von der Steuer befreit wurde. Mir sind auch zwei Dixis bekannt, die diese Karte haben und diese vom Zoll anerkannt wurden. Über den Preis waren wir uns schnell einig. Für uns war klar: Nur die Mechanik wird restauriert, alles andere soll erhalten bleiben. Wir fingen auch sofort mit den Reparaturen an. Was uns dabei alles passierte und alles noch an Schäden entdeckt wurde gehört zu einer anderen Geschichte. Der Dixi gehörte 70 Jahre lang Herrn Paul Hoffmann. Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, den „neuen“ Dixi von nun ab PAUL zu benennen.
Hier ist seine Geschichte aus dem Erinnerungsalbum von Paul Hoffmann (verfasst von Dietlinde Hoffmann im Februar 2012) Titelblatt des Albums Mein erstes Auto ist drei Jahre älter als ich und lebt noch! DIXI wurde 1928 in der Eisenacher Wagenfabrik gebaut, die später von BMW übernommen wurde. Ich hatte 1949 meinen Führerschein gemacht und war wild entschlossen, mit einem fahrbaren Untersatz mobiler zu sein und die Welt zu sehen. Der DIXI – Vorbesitzer hatte ihn 1947 bei einem Bauern gefunden, in dessen Scheune er den Krieg überlebt hatte. Aus seinem Kühler wuchs Kartoffelkraut und es bedurfte einiger Arbeit, um ihn wieder zu einem ansehnlichen Auto zu machen. Ich kaufte ihn Ende 1951 und nahm ihn unter meine Fittiche. Er dankte es mit Unkompliziertheit und tausend außergewöhnlichen Erlebnissen. Er forderte im Gegenzug Ideen und Kreativität. So gleich zu Anfang: Laienspiel-probe auf der Burg Bilstein im Winter 1951 / 52. Mit Kordelband umwickelten Speichenrädern und Schiebekraft der Mitfahrerinnen schaffte er und der Fahrer das einzige schneeverwehte schmale Sträßchen herauf. Es war eine Zeit spärlichen Straßenverkehrs. Auf der Autobahn im Düsseldorfer Raum war es möglich, den DIXI zu Fuß zur nächsten Tankstelle zu schieben. Oder es fuhr einmal ein Herr Quandt mit seinem großen Mercedes neben uns her und unterhielt sich in Ruhe von Auto zu Auto. Offenbar erinnerte ihn der DIXI an Jugendzeiten, denn er lud uns anschließend auf einen langen Erzählabend in den Düsseldorfer „Boxbeutel“ in der Nordstraße ein. Normalerweise fuhr der DIXI auf freien Straßen 90 Km/h schnell – und brachte zunächst im Sommer 1952 Karl Kümhoff aus Heggen und mich über Ludwigsburg (wo wir kurz als Schreiner arbeiteten) an den Bodensee nach Lindau. Dort starteten wir zu unserer Wanderschaft zu Fuß bis nach Rom. Der DIXI wartete in Lindau untergestellt auf unsere Rückkehr. Die Leute dort haben sich noch 30 Jahre später an ihn erinnert.
Bilder von der Wanderschaft um 1952 Über 50 Jahre später trafen sich 150 „Ehemalige“ Kolpingsöhne zu einem großen Treffen und durch den Saal ging ein Raunen „DIXI“. In den Fotomappen, die auf den Tischen lagen, spielte er eine der Hauptrollen. Viele erinnerten sich, dass sie als Kolpinggesellen einen Motorsportclub gegründet haben. Freund Hans Deckers hat diese Zeit in seinen Memoiren sehr schön beschrieben und Florian Bauer (damals bei BMW) wusste noch genau, dass er vor der großen „Fahrt aus Liebeskummer“ den DIXI in die BMW Werkstatt genommen hatte. Die jungen Monteure hatten einen Heidenspaß am DIXI, haben stundenlang den Motor neu eingestellt, die Seilzugbremse in eine Öldruckbremse umgetauscht und ihn so richtig in die Mangel genommen. (Diese Generalüberholung musste dann in Raten bezahlt werden!). Vor dem Kolpinghaus in Düsseldorf Mein Dixi machte überall eine Sonderfigur. Er stand im Schaufenster des exquisiten Herrenausstatters „Stock“ auf der Königsallee. In der Rheinischen Post erschien ein Artikel über ihn und Hans Müller-Westernhagen brauchte ihn für einen Film. Mit vier Kolpingfreunden fuhr er 1954 und 1955 im Düsseldorfer Karnevalszug mit.
Das Motto war eine Persiflage auf die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, die durch EVG – Verträge abgesichert war.
DIXI überwinterte (beim gebürtigen Attendorner) Toni Dingerkus, der in der Düsseldorfer Oststraße eine BOSCH – Autowerkstatt betrieb. Er wurde dort gut gepflegt. im Gegenzug zu Schreinerarbeiten. Da konnten wir viele Touren machen: Über den St. Gotthard schnaufte er beharrlich und qualmte genauso wie seine „jungen“ Nachfolger. Das Kühlwasser wurde per Eimer von außen eingefüllt und wenn grade Schnee zur Hand war, tat es auch Schnee (lt. Karl). Nachfüllen des Kühlwassers war immer wichtig
Er wurde ab und an hervorgeholt, blank geputzt und diente 1965 als Hochzeitskutsche. Munter fuhr DIXI nach Frankreich, Vogesen in die Schweiz – über den St. Gotthard zum Lago Maggiore, zum Comer See, über den Majola-Pass, nach Holland und ins Allgäu, In Österreich war er – und viel in Nordrhein-Westfalen: nach Attendorn natürlich und zu den Heimatorten der Kolpingfreunde nach Siegen (Hermann Kötting), nach Warbeyen bei Kleve (Hans Deckers), nach Dahlhausen im Weserbergland (Karl Hugenbruch) wo wir mit dem DIXI ins Schützenzelt gerieten und durch die Tanzfläche einbrachen. Gruppenfoto vor dem Schützenzelt, danach gings auf die Tanzfläche
Auf den vielen Fahrten passierte natürlich die eine oder andere Panne, die mit Ideenreichtum behoben werden konnte und von denen später die Rede sein wird. DIXI brachte tausend ungewöhnliche Erlebnisse – es war eine randvolle, wilde Zeit. Durch mein Studium ging mir die zeitliche und finanzielle Puste aus. DIXI zog 1958 / 59 um nach Attendorn ins Lager der Dachdecker.
Der Umzugswagen von Düsseldorf nach Attendorn
1965 fuhr auch im Attendorner Karnevalszug mit – Freund Erich Scheede hatte die Idee dazu. In den 80er Jahren hatte eine Heggener Omnibusfirma meinen DIXI als Werbeschau in Obhut und Pflege. 1986 war der DIXI frisch lackiert im Attendorner Heimatmuseum zu bewundern.
Kirchliche Trauung der Düsseldorfer Freunde Irmgard und Hermann-Willi Thesing. Dort schnurrte er sofort unerschütterlich vom Stoffeler Kapellchen in die Innenstadt über die Kö (wo er das Ziel japanischer Fotografen wurde) bis zum Hochzeitsfest in Neuss.
Hochzeitsfahrt durch Düsseldorf
Nun steht er sorgfältig aufgebockt (und bis jetzt standhaft gegen Oldtimer-Käufer verteidigt) in seinem Standplatz im Lager. Er hat mich aktiv 10 Jahre begleitet. Er ist ein Stück Jugend und überhaupt ein außergewöhnliches Auto. (Februar 2012)
Weitere Geschichten vom DIXI
Der DIXI auf Tour Reifenwechsel ? Kein Problem: Gängige Motorradreifen passten ! An der Mosel Vor Bernkastel Kues sehe ich beim Blick nach hinten aus dem rechten Rad hinten Rauchwolken aufsteigen. Wir fanden eine kleine Werkstatt, die schmale Weinbergtrecker reparierten. Der Meister bockte den DIXI auf, zog mit einer Spezialzange das Kugellager aus der Antriebsachse, ging in sein Ersatzteilelager, kam mit einem original Kugellager zurück, baute es in dem DIXI ein und: es hält heute noch. Die Geschichte vom St. Gotthard Abends an der Passkontrolle: Der Kassenwärter hatte schon Feierabend gemacht, kam uns mit der Kasse unter dem Arm entgegen und winkte uns durch. Wir fuhren also ohne Mautgebühren bis kurz vor die Passhöhe. Abseits einer Kurve parkten wir den DIXI und schlugen unser Zelt zum Schlafen auf. Wunderbar ausgeschlafen fuhren wir am nächsten Morgen über den Pass zur Grenze Italiens. Nun wollte ich gerne die St. Gotthard Plakette haben! Dazu brauchten wir aber die Bescheinigung der Maut-Zahlung (die wir gar nicht hatten!). Nun fingen wir an zu „Suchen“. Als Karl begann, den DIXI auszuräumen, sammelten sich doch einige Autos hinter uns. Entnervt übergab uns die Kassiererin die St. Gotthard Plakette, die noch lange den DIXI zierte. Erinnerung an kleine Pannen 1956 Vom Comer See kommend wollten wir nach St. Moritz. Karl bemerkte eine Rauchwolke aus dem rechten Hinterrad aufsteigen. Nun sind DIXIs Hinterräder (wie bei Kutschen) aus Blattfederpaketen – an deren Ende die Öse für die Räder sitzt – angebracht. Das untere Federblatt war gebrochen und zog das ganze Paket auseinander. Dadurch wurde das Bremsseil mit der Zeit zu kurz und bremste das rechte Hinterrad bis zum Qualmen! Wir sind also den Pass dann mit „angezogener“ Handbremse hinaufgezogen. Kurz vor St. Moritz befand sich eine kleine Tankstelle mit Werkstatt, deren Boss – trotz Sonntagsruhe - half. Für ein paar Mark schweißte er das defekte Federblatt.
Wir wollten einen Abstecher nach Bruneck machen, um eine Nichte von Toni Dingerkus zu besuchen, die dort verheiratet war. Kurz vor Bruneck ging der schwer bepackte DIXI hinten nochmals in die Knie: Die geschweißte Blattfeder war nun endgültig zum Herrn. Menschenleere Nebenstrecke...wir hielten.Im Graben neben der Straße fand ich ein 70 cm langes dickes Brett. Karl hob den Wagen hinten hoch – ich manövrierte mit ein paar Hammerschlägen so ins Federpaket, dass es zunächst einmal fixiert war. Das hielt bis Bruneck. Am nächsten Morgen kümmerten sich Dingerkus Verwandte um die Reparatur. Eine befreundete ALFA Werkstatt hatte am Lager ein passendes Federblatt! Und: das ist heute noch drin.
Daher sollen sie hier gezeigt und bewundert werden. Eine Seltenheit, die mir als alten DIXI Liebhaber zuteil wurde und auch vielen Oldtimerfreunden Freude bereiten.
In den Alpen
Karnevalsumzug in Attendorn
Das ist die heute noch gültige Steuerbefreiungskarte von 1933
Aus einer Düsseldorfer Zeitung
Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei der Familie Hoffmann !
Kurzbericht über die Restaurierung (eingestellt am 12. April 2022)
Im April 2022 schreibe ich einmal - aber nur kurz – was seit dem euphorischen Kauf des DIXI alles passiert ist. Bei der Überprüfung der Rahmenteile, Bremsen, Lenkung, der Antriebseinheiten,und der Karosse stellten wir heftige Mängel fest. Alles aufzulisten ist zu umfangreich, daher eine kurze Schilderung: Motor und Getriebe ausgetauscht, Kühler ersetzt, Lenkung überholt, Lenkrad repariert, Rahmen durch Schweißungen verstärkt, Sitzschalen erneuert und neu bezogen (die Sitzbezüge zerbröselten), Bodenplatte instandgesetzt, Bremsanlage vollständig erneuert mit Bremszylindern, Schläuchen und Leitungen, Innenverkleidung vollständig ausgewechselt, am Verdeckgestänge neue Spriegel gefertigt (fehlten), Verdeckbezug erneuert. Scheinwerfergläser und Reflektoren ersetzt, Reifen und Schläuche erneuert, die seltenen beschädigten Instrumente wurden überholt und das Zündschloss erneuert, das Schaufensterglas der Windschutzscheibe gegen Sicherheitsglas ausgetauscht, usw, usw. Die Elektrik ließen wir vollständig mit einem neuen Kabelbau überholen in der Werkstatt, wo er schon vor rund 68 Jahren öfter repariert worden war. Der Betrieb ist in der Familie geblieben und der Vater, der an dem DIXI repariert hatte, lebt noch. Die ersten „trockenen“ Startversuche verliefen vielversprechend. Dann wurde Kühlwasser eingefüllt, um Probefahrten zu veranstalten. Wieder ein Schreck: Zylinderkopf undicht – es wurden Frostrisse entdeckt. Dann trennte die Kupplung nicht. So musste der Motor wieder ausgebaut werden, die Kupplungsscheibe getauscht werden mit Drucklager, dann wieder der Einbau. Ein großer Zeitaufwand war das Beschaffen der Teile. Wie es erfahrungsgemäß ist: die beschädigten Teile mussten erst einmal alle besorgt werden, denn mein bescheidenes Lager war fast leer. Wir haben grob überschlagen und kommen auf einen Arbeitszeitaufwand von rund 700 Stunden. Über den finanziellen Aufwand mag ich hier keinen Geldbetrag nennen. Die ersten Probefahrten verliefen zu unserer Zufriedenheit, sodass wir uns die technische Abnahme bemühten. Das klappte zügig und mutig ging es zum Straßenverkehrsamt. Mit dem originalen (entwerteten) Kraftfahrzeugbrief und mit der letzten Abmeldebescheinigung von 1959, legte ich den originalen Kaufvertrag vor einschließlich aller Datenblätter und Prüfbescheinigungen des TÜV. Und nun der Hammer: Das Straßenverkehrsamt verlangte von mir eine notariell beglaubigte eidesstattliche Versicherung, dass mir der Wagen gehört und keine Ansprüche Dritter vorhanden sind. Weiterhin sollte die Fahrzeugidentitätsnummer (FIN) und der Kfz.-Brief aufgeboten werden. So etwas hatte ich in meinen insgesamt 50 Jahren Dixi Schrauberei noch nie erlebt. Nun hoffe ich, dass ich den „Paul“ doch noch zu meinem 80. Geburtstag im Mai zugelassen bekommen. Bin gespannt, was die Sachbearbeiter/innen beim Straßenverkehrsamt sich noch einfallen lassen werden.
Eines muss ich aber noch hervorheben: Ohne die tatkräftige Hilfe unseres Sohnes Tobias hätte ich das alles nicht geschafft! Wir haben die Kennzeichen aus der britischen Besatzungszone aus seiner Zeit in Düsseldorf nachmachen lassen und schon einmal montiert.
Das D-Schild und die ADAC Plakette sind wieder angeschraubt. Siehe das untere s/w Fotos links.
Am 9.Mai 2022 ist "Paul" zugelassen worden, nachdem noch etliche Schikanen der Zulassungsbehörde überwunden werden konnten. "D-IX 128 H" Dieses Kennzeichen wird er hoffentlich noch lange tragen werden. ............................................................. Wir meldeten uns daher zu einem Oldtimertreffen in Attendorn an. Hierüber machte der Sauerland Kurier eine Ankündigung: bitte anklicken: 70 Jahre danach: Oldtimer mit viel Erinnerungen kehrt zurück in den Kreis Olpe (sauerlandkurier.de) Helmut Kasimirowicz aus Düsseldorf hat seit 1986 ein Auge auf Dixi geworfen und den Oldtimer im vergangenen Jahr endlich kaufen können .Liebevoll und mit unglaublichem Aufwand hat er das Auto mittlerweile gemeinsam mit seinem Sohn Tobias restauriert. Die beiden Tüftler würden sich riesig freuen, wenn sich vielleicht noch jemand an Dixi erinnern kann und seine Homepage http://www.dixi-automobile.de/0106.htm mit Erinnerungen und eventuell sogar Fotos erweitern könnte. Zeitzeugen können sich mit Helmut Kasimirowicz unter Helmut@kasimirowicz.de in Verbindung setzen. Die Präsentation Am 15. Mai stellten wir den fahrbereiten und zugelassenen DIXI vor der Stadthalle in Attendorn aus. Karl-Heinz Wolbeck, der Organisator dieses traditionsreichen Treffens (Oldtimertreff im Mai 2022 • Oldtimertreff - Attendorn | Motorrad Auto Trecker ) hatte uns einen Pavillion zur Verfügung gestellt. Bei diesem schönen Wetter war das für uns der richtige Sonnenschutz. Es dauerte nicht lange bis die ersten Zuschauer sich einfanden. Um nicht die vielen Fragen zu beantworten, hatten wir die Historie auf Schautafeln an die Pfosten geheftet worauf die technischen Daten und die Eintragungen des Kfz.-Briefes aufgeführt waren. Zwei Damen interessierten sich besonders für den Wagen und zeigten uns zwei kleine Fotos. Es waren Aufnahmen aus den 40er Jahren. Diese Kennzeichen waren auch im Kraftfahrzeugbrief vermerkt.
Es stellte sich heraus, dass sie die Enkelin und Urenkelin des ersten im Kfz.-Brief eingetragenen Halters aus Plettenberg - Bauckmecke waren. Frau Jeismann hatte den DIXI nie gesehen, aber er war in der Familie bestens in Erinnerung. Selbstverständlich durfte sie hinter dem Lenkrad Platz nehmen. Kurze Zeit später kamen zwei ältere Herren zum DIXI. Es waren zwei Brüder. Der Jüngere hatte den Aufruf im Sauerland Kurier gelesen und seinen 91jährigen Bruder in Münster informiert. Dieser reiste mit der Bundesbahn an, um den DIXI wiederzusehen. Er war ein Studienfreund des Vorbesitzers und hatte die Düsseldorfer Zeit mit ihm und den DIXI verbracht. Herrliche Geschichten erzählte er uns: Von den Karnevalsumzügen, von dem Treffen mit Herbert Quandt, die Reisen ins Rheinland, Westfalen und an die Mosel. Stundenlang hätten wir ihm zuhören können. Er hatte ein kleines Album mit originalen Fotos aus dieser Zeit dabei, die seine Geschichten belegten. Dieser Zeitzeuge, Hermann Kötting, setze sich gern - wie in alten Tagen - in den DIXI und schwärmte weiter von seinen Erlebnissen. Zu guter Letzt schenkte er uns sein lang behütetes Album. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. So hat Hermann auch vor rund 70 Jahren in dem DIXI gesessen und mit Paul Hoffmann aufregende Fahren unternommen. Es dauerte auch nicht lange, da kamen die Söhne und die Tochter der Familie Hoffmann an unseren DIXI und freuten sich, dass der Wagen wieder so schön hergerichtet war. Sie kannten ihn auch nur stehend in der Lagerhalle, voll zugestellt mit Kisten und Kartons. Gefahren sind sie ihn noch nie. Sie erinnerten sich an eine Blumenvase, die am Armaturenbrett befestigt war. Diese übergaben wir Ludger Hoffmann, der sich riesig darüber freute. Ein Andenken an seines Vaters DIXI! Jetzt gab es kein Halten mehr: Es musste der DIXI auch fahrend gezeigt werden. Zuvor war aber Probesitzen angesagt:
Unser Tobias drehte dann mit allen Angehörigen der Familie Hoffmann noch kleine Runden über das Ausstellungsgelände zur Freude der Insassen und natürlich auch der Besucher. Es hatten sich an diesem Tag ca. 300 Oldtimer vor der Stadthalle versammelt. Im Sauerland sind Oldtimer also auch sehr beliebt. Viele Besucher aus Attendorn erklärten uns, dass sie von der Existenz eines solch alten Fahrzeuges in ihrer Gegend gar nichts wussten. Einer jedoch konnte sich gut daran erinnern, denn er hatte 1986 den Auftrag, den DIXI für das Heimatmuseum "ausstellungsfähig" zu machen. Fahrbereit sei er damals nicht gewesen. Und in diesem Attendorner Heimatmuseum haben wir den DIXI zum ersten Mal gesehen (Siehe den Einleitungstext diese Seite). Als Beweis legte er mir einige Buntfotos vor, wie er den Wagen hergerichtet hatte und übergab mir auch einen Zeitungsausschnitt von damals: Lustig ist die Bezeichnung "Oldtimmer". So war auch damals schon dieser DIXI eine Attraktion. (aus dem Archiv von Karl Baumhoff aus Attendorn-Röllecken) Die WDR - Lokalzeit hatte einen Reporter geschickt, der alles filmte. Hier sehen wir ihn bei dem Interview mit Frau Jeismann und Uta Hoffmann, die das einmalige Album präsentierte, woraus wir alles über den DIXI erfahren haben.
Hier lässt sich der Veranstalter Karl-Heinz Wolbeck von Tobias durch die Veranstaltung fahren. Später kam auch noch unser DIXIfreund Frank Mair aus Radevormwald mit seinem BMW DIXI. Wir beiden hatten eindeutig die ältesten Automobile bei diesem Oldtimertreffen gezeigt. Weitere Fotos sind hier zu sehen: Oldtimertreff im Mai 2022 • Oldtimertreff - Attendorn | Motorrad Auto Trecker Dieser Tag krönte mein inzwischen 50jähriges DIXI - Schrauben und Fahren Unser Dank geht zuerst an die Familie Hoffmann, den Veranstalter Karl-Heinz Wolbeck, an Familie Jeismann, Herrn Baumhoff und nicht zuletzt an den absolut besten Zeitzeugen Hermann Kötting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19. 06.2022 Inzwischen haben wir einen weiteren Zeitzeugen aufgesucht. Dieser wurde mit seiner Braut in diesem DIXI im Jahr 1965 zur Hochzeit gefahren. Ein Foto davon ist im o.a. Album von Frau Dietlinde Hofmann aufgeführt. Mit großer Freude unternahm er eine kleine Rundfahrt und wir hatten den Eindruck, dass diese Begegnung eine schöne Erinnerung für ihn war. Auch er konnte uns einige nette Begebenheite aus der Düsseldorfer Studentenzeit erzählen.
Kfz.-Steuerbefreiung für unseren "letzten" DIXI (eingestellt am25.09.2022) Beim Erwerb des Dixi bekam ich auch den originalen Bescheid über die Ablösung der Kfz.-Steuer auf die gesamte Laufzeit des Wagens. Hier ist der Beleg in Postkartengröße, da dieser bei der Fahrt mitgeführt werden mußte. Vorderseite: Rückseite: Dieser Steuerbescheid wurde von der Sachbearbeiterin des Hauptzollamtes Münster nicht anerkannt. Sie verlangte unmissverständlich, daß ich meinen Einspruch zur Vermeidung von unnötigen Verwaltungsaufwand zurück nehmen soll. Eine telefonische Klärung konnte nicht vorgenommen werden, da sowohl weder ein/e Ansprechpartner/in noch eine Telefonnummer angegeben war. Daraufhin sah ich mich gezwungen, einen Rechtsanwalt zu beauftragen, der meine Interessen vertreten sollte. Die rot gekennzeichneten Stellen dieses Schreibens waren eine Drohung für mich. Im Klartext verlangte die Sachbearbeiterin: Bezahle die Steuer, halte den Mund und mach mir nicht so viel Arbeit! Der wiederholte Einspruch wurde durch den Anwalt veranlasst. Dieser hatte nochmals alle Belege eingereicht. Es folgte dann folgendes Schreiben, worin die Sachbearbeiterin den Einspruch vollumfänglich abgeholfen hat: Hier ist ein Auszug des amtlichen Schreibens (Namen und Telefonnummer der Sachbearbeiterin, unkenntlich gemacht): Beigefügt war ein neuer Steuerbescheid über Euros 0,00. Die Gutschrift der geforderterten und bezahlten Kfz.-Steuer in Höhe von Euros 191,00 erfolgte umgehend auf mein Konto. ...................................................................................................... Aktuell: 25.01.2023 Damit ist leider die Sache noch nicht befriedigend für mich erledigt, denn jetzt wurde es teuer für mich! Für meine Beauftragung eines in der OLDTIMER MARKT oft publizierenden Fachanwaltes im Oldtimerrecht bekam ich von der Rechtschutzversicherung keine Deckungszusage. Davor hatte ich aber dem Anwalt einen Auftrag erteilt, was mir eine vierstellige Rechnug vor dem Komma ins Haus brachte. Es wurden für 4580 Einheiten für die Ermittlungen und Schreiben in Rechnung á € 280,- gestellt. Dabei hätte nur ein Praktikant ein wenig googlen müssen, um auf einen Fall wie diesem zu kommen. Denn in der OLDTIMER MARKT erschien schon im Heft 2/2008 auf Seite 30 der Artikel: Kuriose Gesetzeslage: Seit 75 Jahren sind manche Autos von der Steuer befreit. Das zum Thema "Aufwand und Recherche". Mit dem Fachanwalt habe ich mich letztendlich auf einen einen "noch zu hohen" dreistelligen Betrag einigen müssen. Ich ging hier nämlich von einem Streitwert von € 191,- = "H-Kennzeichen - Steuer" aus, was wohl nicht zutraf. Über diesen Schock und meine juristische Unerfahrenheit erkrankte ich derart, dass ich beschloss, den "Steuerbefreiten" in gute Hände abzugeben. Jetzt der absolute Hammer: Das Hauptzollamt Münster, das mich schon einmal ablehnte und im selben Haus, vielleicht sogar im selben Zimmer "arbeitet", verlangte vom neuen Besitzer, dass die damalige Ablösung nachgewiesen werden muss. Eine Beschwerde meinerseits beim Hauptzollamt wurde überhaupt nicht beantwortet und die Sachbearbeiterin hat wohl weiter nichts dazu gelernt!!! Von ihr verlangte ich sofort die Rückerstattung meiner Anwaltskosten. Keine Reaktion erfolgte!!! Daraufhin wandte ich mich an die Pressestelle des Zollamtes Münster. Tatsächlich bekam ich eine Antwort: Mein Fall wird an "gehobenen Ebene" weitergeleitet. Wenige Tage später kam eine Antwort von der Leitstelle des Zoll. Hier wird diese vorab gekürzt angezeigt, da ich noch auf eine Einigung hoffte und nicht weiterhin mit dem "Bedauern" der Leitstelle weiter leben muss: ...in Ihrer E-Mail vom 01.02.2023 bitten Sie darum, den Vorgang zur Steuernummer K 121.2892.1894 in meinem Haus einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Das habe ich in Abstimmung mit der zuständigen Sachgebietsleiterin getan und bin zu folgendem Ergebnis gelangt: Ich bedaure, dass Ihnen durch den zunächst fehlerhaften Steuerbescheid die Aufwendungen für einen Rechtsbeistandentstanden sind. Im Bereich der Steuerfestsetzung müssen täglich eine Vielzahl von Anträgen bearbeitet werden,wobei Fehlentscheidungen nicht immer ausgeschlossen werden können. Dies gilt umso mehr für nicht alltägliche Fälle.Zu diesen nicht alltäglichen Fällen gehört auch der Sachverhalt, der Ihrem Steuerfall zugrunde liegt. Der Gesetzgeberhat diesem Umstand Rechnung getragen, indem er die Möglichkeit geschaffen hat, gegen einen Steuerbescheid Einsprucheinzulegen......Ich bedaure die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten und die daraus resultierende Verärgerung........ Nachdem ich nach zwei Wochen mir eine Erinnerung erlaubte, kam folgende Stellungnahme des Hauptzollamtes Münster: (vom 3. März 2023) - Die Leitung - (Namen wurden entfernt) ...leider kann ich Ihnen keine anderen Auskünfte geben als in meiner vorherigen E-Mail. Für die Erstattung Ihrer Rechtsanwaltskosten gibt es keine gesetzliche Anspruchsgrundlage. Das Informieren der Medien bleibt Ihnen unbenommen - ich weise Sie allerdings vorsorglich darauf hin, dass wir aus Gründen des Steuergeheimnisses keine Informationen über Ihren Fall an Dritte geben dürfen. Meine Antwort an die Leitstelle der Zollamtes:
...danke für Ihre unmissverständliche Antwort. Auskünfte, die das Steuergeheimnis betreffen brauchen Sie nicht zu erteilen. Dieses werde ich schon erledigen. Sie können aber nicht verleugnen, dass Ihre Sachbearbeiter*innen in diesem Fall mich gezwungen haben, einen Anwalt einzusetzen. Eindeutig wurde eine Ablehnung angedroht. Warum? Weil sich Ihre Mitarbeiter*innen nicht die Mühe machten, ihre eigenen Gesetze durchzulesen. Dieses nicht nur bei mir, sondern auch für den neuen Halter dieses steuerbefreiten Automobils. Durch Ihre wiederholte Ablehnung werden diese sogar noch ermuntert, ihre Arbeit weiterhin durch Nichtbeachtung der Gesetze zu handeln. Warum geben Sie das nicht einmal zu? Für mich ist diese Angelegenheit noch nicht erledigt.... Was ist hier die Schlussfolgerung: Die Leitstelle des Zollamtes Münster hat überforderte Sachbearbeiter*innen, die Fehlentscheidungen verkünden und nicht dafür grade stehen müssen. Dabei werden diese von der Amtsleiterin auch noch voll gedeckt. Sie hat nur ein Bedauern für mich übrig! Meine Frage: Was habe ich hier falsch gemacht? ............................................................ 07.03.2023 Inzwischen erfuhr ich auch, dass das Hauptzollamt dem neuen Besitzer die Steuerbefreiung anerkannt hat. Das "vorerst" letzte Foto vom DIXI Paul mit seinem neuen Besitzer. Möge Paul - davon bin ich überzeugt - ihm viel Freude bringen. Alle meine restaurierten DIXIs sind nur bei echten Freunden gelandet, die ich mir aussuchen durfte. Dieses Foto zeigt den schon lange verstorbenen Vater (links mit seinem roten BMW-DA 2). Der graue BMW AM 4 ist der erste Wagen, den der neue Besitzer voll restauriert hat. Mit dem Vater hatte ich sehr oft in den 70er Jahren Kontakt.
Der neue Besitzer kannte mich dem Namen nach von seinem Vater her und ich versprach ihm, in meinen Unterlagen nach zu forschen, ob ich noch etwas aus der Zeit von 1975 finden kann. Ich wusste noch, dass ein Foto von seiner Mutter mit ihrem IHLE bei mir war - aber wo? In den letzten 48 Jahren haben sich fast kistenweise die vielen Fotos angesammelt. Beim Suchen entdeckte ich einen dicken Ordner und fand da einige Korrespondenz aus dieser Zeit, die ich fast vergessen hatte. Damals - 1975 - gab ich eine Anzeige in der erstmalig erschienenen AUTOMOBIL UND MOTORRAD CHRONIK auf, in der ich vorschlug, einen DIXI - Gruppe zu gründen. Daraufhin bekam ich die "stolze" Zahl von 6 Briefen interessierter Personen. Dabei war auch ein Schreiben vom Vater des jetzigen steuerbefreiten DIXIs. Es kam also zu keiner Clubgründung und die Sache schlummerte ein. Auch war es für mich in dieser Zeit arbeitsbedingt sehr eng. Der Kontakt zu Herrn Thunig schlief dann ein - bis sich sein Sohn 2022 bei mir meldete und Interesse an unserem DIXI zeigte. Dieser ist nun stolzer Besitzer eines DIXIs mit einer richtigen Geschichte. Einen Brief - damals war das "Du" noch nicht sofort am Zuge - von Herrn Karl-Heinz Thunig erlaube ich mir zu veröffentlichen, ebenso mit dem auch wieder entdeckten Bild. Natürlich habe ich diese Originale an den Sohn weitergeleitet. Wir wünschen ihm noch viel Freude damit!
eingestellt am09.12.2023
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